Die seit Jahrzehnten munter rockenden Trondheimer beehrten die Kulturetage in Oldenburg. Da durfte man natürlich nicht fehlen. Fast drei Stunden schwanken die drei Norweger musikalisch zwischen definiertem, druckvollem, brachialem Lärm und wenigen ruhigen Passagen.
Motorpsycho haben sich in 26 Jahren Bandgeschichte ihre ganz eigene stilübergreifende Nische geschaffen, in der sie sich nach Lust und Laune austoben können. Mit Songs, die selten unter zehn Minuten dauern und erst langsam wie ein Zug ins Rollen geraten. Der Zug nimmt immer mehr Tempo auf, verlässt dann irgendwann die Schienen und prescht unaufhaltsam vorwärts und überrollt mit großer Wucht alles vor ihm liegende.
Selbst wenn einem Songs mit scheinbar nicht enden wollenden (gemeinsam vorgetragenen) Soli nicht unbedingt liegen, muss man vor den ungestümen und dennoch ultra-präzisen und haarklein durchdachten Werken von Motorpsycho den Hut ziehen. Und die drei Jungs haben dann sogar noch die Fähigkeit, diese brillanten Songs live ohne Qualitätsverlust, vielleicht sogar mit noch mehr Intensität rüberzubringen. Als ob das nicht schon reicht, kommen Motorpsycho dabei auch noch unaufdringlich, sympathisch und zufrieden rüber. Nun aber genug Lob jetzt. Is‘ aber so..